
Nová Bystřice
Die Erschließung der Wälder um Nová Bystřice – von der ersten Besiedelung bis zur Eisenbahn
Südlich des heutigen Jindrichuv Hradec beginnt im 12. Jahrhundert die Besiedelung großer Waldgebiete. 1175 errichten Johannitermönche am Fluss „Vistricz“ eine Mönchszelle. Aus ihr entsteht die erste Pfarrkirche. Bystřice zählt im 14. Jahrhundert zu den frühen Städten Böhmens, dank seiner Lage an einem Handelsweg. Hussitenkriege und der Dreißigjährige Krieg führen zu starken Rückschlägen. Aufgrund des Holzreichtums werden Hütten für die Herstellung von Glas und Eisen errichtet. Ab dem 18. Jahrhundert arbeiten Heimweber für die Textilmanufakturen.
Mit dem Aufkommen der Eisenbahn droht der Region Česká Kanada das Abseits. Doch das lange Ringen um eine Bahnlinie nach Jindrichuv Hradec/Neuhaus macht sich bezahlt. 1894 erteilt der Kaiser höchstpersönlich die „Concessionsurkunde“ für die Lokalbahn, Neuhaus-Neubistritz. Eine grenzüberschreitende Verlängerung nach Litschau verhindert der Erste Weltkrieg und ab 1918 die neue Staatsgrenze.
Im 20. Jahrhundert können Grenzen dann aufgrund politischer Veränderungen überwunden werden. Im Jahr 1997 steht die Zukunft der Schmalspurbahn aufgrund des schlechten technischen Zustandes auf Messers Schneide. Doch dank erfolgreicher Bemühungen des lokalen Bahnbetreibers erfährt sie ab 1998 einen neuen Aufschwung. Heute zählt eine Fahrt mit der Bahn durch die Wälder Ceská Kanadas zu den besonderen touristischen Attraktionen Südböhmens.